Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Bitte lasst die Igelkinder in der Natur! Die Kleinen sind jetzt in einem Alter, in dem sie ihre Umgebung erkunden, auch tagsüber. Die Igelmütter bleiben in ihren Verstecken und sind abends und nachts aktiv. Die Kleinen kehren nach dem Ausflug zu Mama zurück und werden versorgt.
Bis zum November haben sie noch Zeit, sich ihr Überwinterungs-Gewicht (mindestens 500g) anzufressen.
Hilfe brauchen Igel nur dann, wenn sie offensichtlich verletzt sind. Einschreiten sollte man auch dann, wenn ein Tier hilflos länger in der Sonne liegt und sich kaum bewegt(kein Igel sonnt sich lange freiwillig). Seid ihr unsicher? Die Wildtierhilfe OWL (www.wildtiere-owl.de) und die Igelhilfe Herford (https://igelhilfe-herford.de) wissen Rat.
Die Nahrungsgrundlage unserer Igel ist knapp, und die Zahl der Wildtiere geht zurück. Der Grund dafür ist die Trockenheit. Weniger Würmer. Die Zahl der Insekten, ebenfalls Igelnahrung, geht zudem zurück. Das bestätigt auch die Igelhilfe Herford.
Wer Igeln helfen möchte, kann flache Wasserschalen aufstellen und auch Katzentrockenfutter anbieten. Bitte keine Milch füttern.
Dass die Igel jetzt im September vermehrt auch tagsüber zu sehen sind, hat aber einen anderen Grund: Igeljunge erkunden ihre Umgebung. Sie sind fast nie hilfsbedürftig, sondern nur neugierig und entfernen sich nicht weit vom Unterschlupf, wo die Muttertiere auf die Jungen warten.
Igel halten Winterruhe. Ein kleiner Igel muss mindestens 500 Gramm wiegen, um über den Winter zu kommen. Noch haben die meisten Jungtiere dieses Gewicht nicht erreicht. Bis zum November haben sie aber noch Zeit, sich Winterspeck anzufressen.
Helfen kann man den Tieren auch, wenn man „Schmuddelecken“ im Garten einrichtet aus Geäst und Laub. Hier finden die Igel einen geschützten Unterschlupf für den Winter.