Dreifache Beckenosteotomie (Triple Pelvic Osteotomy, TPO)
Bei der Hüftgelenkdysplasie des Hundes sind die Gelenkpfanne des Beckens und der Gelenkkopf des Oberschenkels fehlerhaft ausgebildet. Das Gelenk wird fehlerhaft belastet und erleidet im Laufe der Zeit eine Arthrose. Oft überdeckt im Falle einer Hüftgelenkdysplasie die Gelenkpfanne den Oberschenkelkopf nur unzureichend. Dadurch springt der Gelenkkopf bei Belastung der betroffenen Gliedmaße teilweise aus der Pfanne. Wird das Bein angehoben, fällt er wieder zurück. Hierdurch kommt es zum Knorpelabrieb und zu einer beschleunigten Schädigung des Gelenkes.
Wenn bei einem jungen Hund eine Hüftgelenkdysplasie festgestellt wird, ohne dass sich bereits eine deutliche Arthrose gebildet hat, kann die Gelenkpfanne in einigen Fällen umgestellt und damit ein "Herausspringen" des Oberschenkelkopfes verhindert werden. Um die Gelenkpfanne bewegen zu können, muss der Beckenknochen an drei Stellen durchtrennt werden. Mit einer speziellen Knochenplatte (TPO-Platte) wird die Pfanne dann in einer anderen Winkelung wieder stabilisiert.
Die Bildung einer Arthrose wird durch die Methode meist nicht verhindert. Die Lahmheit ist nach der Operation und anschließender Erholungsphase allerdings häufig deutlich geringer ausgeprägt als vorher.
Abb. 1: Modell eines Beckens mit Hüftgelenkdysplasie ohne arthrotische Veränderungen. Durch die unzureichende Überdachung des Oberschenkelkopfes befindet sich dieser in einer teilweise ausgerenkten Position ("Subluxationsstellung").
Abb. 2: Das Beckenmodell in der Aufsicht von "vorne".
Abb. 3: Die Röntgenaufnahme eines Patienten in der gleichen Lagerung wie in Abbildung 2. Die Oberschenkelköpfe befinden sich in Subluxationsstellung.
Abb. 4: Spezielle, gewinkelte Knochenplatte (TPO-Platte)
Abb. 5: Modell des Beckens mit korrekt angebrachter TPO-Platte. Durch die Winkelung der Platte wird die Überdachung des Oberschenkelkopfes verbessert. Er wandert von der Subluxationsstellung in die korrekte Position in der Gelenkpfanne (vgl. Abb. 1).
Abb. 6: Das Beckenmodell mit applizierter TPO-Platte in der Aufsicht.
Abb. 7: Der Patient von Abbildung 3 nach der Operation. Der Oberschenkelkopf der operierten Seite befindet sich innerhalb der Gelenkpfanne.