Goldimplantation/-akupunktur
Die Goldakupunktur stellt eine schonende Dauerhilfe für Patienten mit chronisch schmerzhaften Gelenkserkrankungen dar. Dazu gehören z.B. Hüftdysplasie (HD), Ellbogendysplasie, Kniegelenksarthrosen, Wirbelsäulenveränderungen und deren Folgen.
Der Erfolg der Goldakupunktur liegt in einer umfassenden Diagnostik. Chronisch schmerzhafte Patienten wählen eine für sie schmerzfreiere Schonhaltung, die den gesamten Bewegungsablauf verändert. So werden auch angrenzende Gelenke bei jedem Schritt unter vermehrte Belastung gesetzt. Für die Goldakupunktur werden alle relevanten Schmerzsituationen durch gründliche Vorberichtserhebung, sorgfältige Gangbildanalyse und anschließende Triggerpunktuntersuchung erfasst und gegebenenfalls behandelt.
Nach gründlicher Voruntersuchung werden nun in Narkose kleine stiftförmige Golddrahtstücke aus 24-karätigem Feingold an die entsprechenden Akupunkturpunkte gesetzt. Die Golddrahtstücke wachsen ohne Probleme im Gewebe ein und verbleiben ein Leben lang an ihrer gewünschten Stelle. Diese Methode ist minimalinvasiv und bereitet dem Patienten keinen Operationsschmerz.
Wie wirkt die Goldakupunktur?
Die Golddrahtstückchen bewirken an den betroffenen Gelenken eine Normalisierung des Gewebe-pH-Wertes. Es entsteht ein Säuremilieu, in welchem schmerzauslösende und -übertragende Stoffe nicht mehr an der Nervenmembran angreifen können.
Durch die Anregung der Akupunkturpunkte werden körpereigene Stoffe (z.B. Endorphin) vermehrt ausgeschüttet, sodass die Schmerzwahrnehmung sinkt. Weiterhin kommt es durch die Akupunktur zur Entspannung der durch die Erkrankung chronisch verspannten Muskulatur und damit zur Aufhebung schmerzhafter, muskulärer Rückkopplungsmechanismen. Die Muskulatur kann langsam wieder aufgebaut werden. Dadurch gibt der Hund seine oft jahrelang praktizierte Schonhaltung auf, und das Bewegungsbild verbessert sich.
Dieser Muskelum- und -aufbauprozess nimmt in der Regel 3-4 Monate Zeit in Anspruch. Mitunter ist in dieser Zeit eine Unterstützung durch Physiotherapie oder Gabe von Zusatzfuttermitteln sinnvoll.
Wie ist der Ablauf einer Goldakupunktur?
Wir beginnen mit einer sorgfältigen Voruntersuchung, die aus einer eingehenden Vorberichtserhebung, einer Gangbildanalyse, einer Triggerpunktuntersuchung, sowie einer Beratung besteht. Bei der Gangbildanalyse werden alle Gangbildveränderungen, Schonhaltungen und Lahmheiten des Patienten im Schritt und Trab erfasst, bei der Triggerpunktuntersuchung werden durch Abtasten spezieller Akupunkturpunkte - der Triggerpunkte - alle Schmerzsituationen am Körper erfasst.
Wenn wir uns nun gemeinsam mit dem Besitzer für eine Goldakupunktur entscheiden, wird der Hund in Narkose gelegt.
Jetzt werden noch fehlende Röntgenaufnahmen, die für die genaue Auswahl der zu behandelnden Punkte entscheidend sind, digital angefertigt. Mit einer speziell entwickelten Injektiontechnik werden nun die Golddrahtstückchen an die entsprechenden Akupunkturpunkte in die Muskulatur oder unter die Haut implantiert. Der Eingriff dauert je nach Schwere der Erkrankung zwischen einer halben und zwei Stunden.
Nachdem der Hund unter Aufsicht aus der Narkose erwacht ist, darf der Besitzer ihn mit nach Hause nehmen. Eine Wundversorgung ist nicht notwendig.
Was sind die Indikationen?
- Hüftgelenkserkrankungen
- Ellbogenerkrankungen
- Kniegelenkserkrankungen
- Schultererkrankungen
- Spondylosen/ Ankylosen der Wirbelsäule
- Wirbelsäulenveränderungen
- Unterstützung nach chirurgischen Eingriffen
Wie sind die Erfolgsaussichten?
Um realistisch zu bleiben: Aus einem alten Hund mit jahrelangen Problemen wird kein "junger Hüpfer" mehr, aber für die Restlebenszeit können wir die Lebensqualität des Hundes deutlich heben, er will wieder spazieren gehen, Stufen steigen, am Leben von Herrchen und Frauchen teilhaben. Viele ältere Hunde sind nach Verringerung der Schmerzen auch weniger aggressiv.
Bei jüngeren Hunden zielen wir darauf ab, eine physiologische Bewegung zu erreichen -und dies ein Leben lang. Dem Hund wird dadurch ein schmerzfreies Aufwachsen und uneingeschränktes Spielen mit anderen Hunden ermöglicht. Die Goldimplantate verbrauchen sich nicht, sie bleiben zeitlebens aktiv!
Was sind die Kontraindikationen?
- Individuell sehr alte Hunde
- Stark übergewichtige Hunde
- Bekannte Tumorerkrankungen
- Akut entzündliche Prozesse
- Patienten mit ausschließlich chirurgischer Indikation (z.B. Frakturen, OCD, usw.)